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5. Untersuchung des Plöppverhaltens
Das Plöppgeräusch
Das Plöppverhalten ist das für ein Pils charakteristische Geräusch beim Abheben der Pilskappe. Dieses Geräusch, auch “Plöpp” genannt, stellt einen wichtigen Teil bei der Bewertung des Pilses dar und wird hier deshalb besonders berücksichtigt.
Geöffnet werden sollte das Pils mit einem geeigneten Plöppwerkzeug, wie z.B. ein Pilskappenmesser oder ein Brotzeitlöffel. Um den Ton festzuhalten, verwenden wir in der PSV Vereinszentrale ein computergestütztes Aufnahmesystem, welches als zusätzliches Schmankerl die Ermittlung der Plöppgeschwindigkeit ermöglicht (siehe unten).
Das Spektrum der Plöppgeräusche ist vielfältig, so dass eine Einordnung in bestimmte Kategorien nicht möglich ist. Eine Bewertung erfolgt deshalb anhand des subjektiven Eindrucks der geschulten Pilsetester. Auch ein hochfrequenter Plöpp kann beeindruckend sein, legt er ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag. Im Gegensatz dazu, kann ein bassiger Ton ohne klaren Schnitt enttäuschen.
Die Plöppgeschwindigkeit
Zur Ermittlung der Plöppgeschwindigkeit unternehmen wir zunächst einen einen kleinen Exkurs in die Pilsokinetik. Die Plöppgeschwindigkeit läßt sich, ähnlich zur gebräuchlichen Geschwindigkeit, darstellen über die zurückgelegte Strecke pro Zeit. Die Ermittlung der Strecke ist für die kompetenten Pilsexperten gar kein Problem: mittels eines Meterstabes wird die Strecke zwischen Flaschenhals und erstem Berührungspunkt (in unserem Fall eine Holzdecke) auf zehntel Millimeter genau bemessen. Die erste Komponente ist ermittelt.
Doch wie bekommen wir nun die Zeit, die die Pilskappe für die Strecke benötigt hat? Ganz einfach! Da die Pilstester beim Testen nur modernste Technologie verwenden und ja für jedes Pils das charakteristische Plöppverhalten aufgezeichnet wird, kann die entsprechende Kurve am Computer betrachtet werden, die weitere Aufschlüsse geben wird. Betrachten wir nun unten angegebene Kurve des Pörz-Pils:
Es zeichnen sich ganz deutlich zwei große Geräuschspitzen ab: zuerst die größere (1), dann die kleinere (2). Die Spitze (1) ist die Lautstärke des Geräusches, das beim Öffnen des Pilses entsteht, der eigentliche Plöpp also. Kurze Zeit später folgt die kleinere Spitze (2), die durch die Kappe erzeugt wird, wenn sie auf die Holzdecke trifft. Es können noch weitere, schwache Geräuschspitzen folgen, die durch das Aufsetzten der Kappe am Boden (auch mehrmalig) oder Regale, o.ä. hervorgerufen werden. Diese Nachspitzen sind jedoch für die Geschwindigkeitsberechnung völlig unerheblich.
Mittels eines geeigneten Programms kann die verstrichene Zeit (3) in Millisekunden ermittelt werden. Nun muß nur noch die Strecke (in Meter) durch die Zeit (in Sekunden) geteilt werden, das Ganze mal 3,6 für km/h und voila…die Plöppgeschwindigkeit!